Halbzeit beim Moldi Cup

Halbzeit beim Moldi Cup

Oktober 16, 2021 1 Von Marc

Halbzeit beim Moldi Cup: Nutzt die anstehenden Herbststürme um zu punkten. Also Halsen was das Zeug hält, bei https://germanspeedbattle.de/ anmelden und Session hochladen. Hier noch ein paar Tipps vom aktuell führenden Thomas M.: „…..Die vielleicht anspruchsvollste Kategorie im Speedwindsurfen. Speed und Halsentechnik müssen kombiniert werden. Die Disziplin für Jedermann, denn man kann es überall fahren, an jedem Homespot, und man braucht nicht unbedingt Racesegel. Aber auch an speziell ausgesuchten Spots für die denjenigen, die reisefreudig sind und Rekorde knacken wollen.

Kurz: 250 m Halbwind, eine gute Halse und 250 m Vollgas zum Ausgangspunkt zurück und diesen in einen Radius von max. 50 m Abstand treffen.

Revierauswahl: möglichst glattes Wasser und gleichmäßiger Wind oder Böen, die min. ca. 45 bis 60 sek. überdauern Alle Seen geeignet, auch die offene See bei ablandigem Wind – Achtung: Untiefen, Sandbänke, starke Windlöcher, Winddreher usw. berücksichtigen. Rettungsmöglichkeiten sicherstellen!

Ein erfolgreiches Alpha-Racing setzt sich aus drei Komponenten zusammen. Schnelle Anfahrt (sehr einfach), eine gute Halse (möglichst durchgeglitten) und eine schnelle Rückfahrt zum Ausgangspunkt.

Wenn man beginnt, müssen die Halsen nicht sofort komplett durchgeglitten sein, ein schnelles Angleiten nach der Halse bringt auch schon eine Zeit, die unter Umständen schon sehr gut sein kann. Man kann sich sehr schnell verbessern, schon während einer einzigen Session.

Halsentechnik:

Für eine schnelle Rückfahrt ist eine möglichst durchgeglittene Halse mit einem hohen Ausgangsspeed sehr wichtig.

Vor der Halse:

Stelle aussuchen, wo gehalst werden soll.

Füße lockern, so dass sie leicht und möglichst ruckfrei aus den Schlaufen gehen, wenn sie es sollen, um einen sauberen Bewegungsablauf sicherzustellen und um das Board sauber durch die Kurve ziehen zu lassen.

Die Halse:

Vordere Hand in den Obergriff bringen. Im Untergriff zu bleiben, könnte evtl. Energie sparen und schneller sein. Hintere Hand weit nach hinten greifen, abfallen, hinterer Fuß aus der Schlaufe, Segel etwas tief legen (spektakuläre Lay-down Jibes sind NICHT die schnellsten!). Sobald das Board auf den anderen Bug kommt, wird das Segel umgelegt, gleichzeitig Fußwechsel (3-step) durchführen. Sanft einhängen, hinteren Fuß in die Schlaufe und Speedhaltung einnehmen…

Nach der Halse:

Bis 20 zählen (15…20 sek.), und die 250 m Rückfahrt sind meist sicher erreicht. Nach Gefühl die 50 m Abstand zum Ausgangspunkt einhalten.

Next try.

Für Profis: Anfahrt auf raumen Kurs mit hohem Speed, bei 250 m auf Halbwind gehen und den Schwung mitnehmen für die letzten 50 … 100 m vor der Halse. Auf Upwind ziehen (wichtig). Damit bleibt nach der sauberen Halse ein guter Winkel für einen superschnellen Downwindrun zur Rückfahrt zum Ausgangspunkt.

Material:

Slalomboards, Freerideboards.

Racesegel, Freeracesegel mit und ohne Camber. Am besten sind meiner Meinung nach die Segelgrößen von 6 – 7 m² geeignet.

Tipps: Hüfttrapeze eignen sich besser als Sitztrapeze mit tief sitzenden Haken. Ca. 1 – 2 Knoten schneller. Zudem ist die Bewegungsfreiheit für die Beinarbeit viel höher als beim Sitztrapez. Trapeztampen etwas weiter vorne positionieren (1…2 cm) als üblich. Diese müssen nach der Halse von alleine in den Haken fallen. Gabelbaum nicht zu hoch anschlagen, ca. 1…3 cm tiefer als üblich. Fußschlaufen so einstellen, dass sich die Füße leicht und ohne Ruck aus den Schlaufen lösen lassen. In einigen Sessions lassen sich 50…100 Halsen realisieren. Dann setzt auch beim Einsetzen der Füße in die Schlaufen ein gewisser Automatismus ein. Die Summe der Automatismen bringt dann den guten Speed. Oft ist es eine gute Entscheidung, Material zu nehmen, auf das man eingefahren ist. Das lange Suchen der hinteren Fußschlaufe beispielsweise kostet unnötig viel Energie und somit Speed.

Man kann bei Cambersegeln die Rotation verbessern, indem die Camberspannung etwas reduziert wird. Hart rotierende Segel kosten Energie und somit auch Speed. Boards mit eher größerem Volumen eignen sich besser als kleinere, weil der wichtige Exitspeed höher liegt.

Einige Reviere mit „Kante“ zur Orientierung:

• Grevelingen Meer

• La Palme

• Karpathos

• Gruissan

• Port La Nouvelle

• Markermeer

Einige Reviere ohne „Kante“ zur Orientierung:

• Fehmarn Orth

• Steinhuder Meer

• Dümmer See

• Gardasee

• IJsselmeer

Hier muss man nach Gefühl fahren. Eventuell kann eine Boje ausgelegt werden für Start und Ziel (Anfahrt / Abfahrt)

Alpha-Racing mit Speedboards: 2 Step Bugwechsel. Auf Speedboards (sehr schmale Hecks) wechseln die weltbesten Alpha-Racer den Bug in nur zwei Schritten. Beim Abfallen in die Halse bleibt der hintere Fuß in der Schlaufe und wechselt direkt auf den anderen Bug in die vordere Schlaufe. Der Zwischenschritt entfällt. Bei breiten Slalomboards wäre das kaum möglich. Somit ist davon auszugehen, dass ein neuer Weltrekord nur mit einem Speedboard erreichbar wäre.

Mein nächstes persönliches Ziel ist die 27 Knoten. In Anbetracht der vielen talentierten Windsurfer in Deutschland ist es spannend zu sehen, wie hoch die Zeiten gepusht werden können…“

Have fun! Die Pokale stehen bereit!